Schicksalsspiel

 

Worum es geht? Um drinnen oder draußen. Und darum, dass es eigentlich scheißegal ist, ob man drinnen oder draußen ist. Es gibt kaum einen Unterschied. Entscheidend ist der Blick auf die verhassten Anderen. Nur darum geht es. War für ein Haufen Blödsinn! Merkt das denn keiner? Ich glaube, dass die etwas ahnen. Es kann doch nicht sein, dass man überhaupt nichts merkt. Oder man weiß instinktiv, dass es sowieso kein Entkommen gibt. Also fügt man sich in seine Rolle. Spielt das Spiel. Und wenn man es schon spielt, dann wenigstens richtig. Diejenigen, die es am besten spielen, sind die, die nicht einmal wissen, dass es ein Spiel ist. Die sind unschlagbar. Die denken nicht nach, die spielen einfach. Da habe ich wohl keine Chance. Drinnen oder draußen. Am besten an etwas anderes denken. Etwas Angenehmes. Eine Ablenkung wird gebraucht. Und ich lasse mich doch so gern ablenken. Leider überhaupt nicht. Da kann man sich auch gleich totstellen. Ok, gleich müsste es losgehen. Auf die Gesichter bin ich gespannt. Erst Ungläubigkeit, dann Entsetzen. Was man doch in einem Bruchteil einer Sekunde über sich erfahren kann. Nur leider ist es zu spät, um etwas damit anfangen zu können. Ich spiele das Spiel. Das Schicksalsspiel. Ausgerechnet ich. Was für eine Ironie.

 

(Aus: P.H.‘s „Spiritwalker“, Klangwelt Magazin, 1983)