In the trees

 

Hast du sie noch alle?

 

Klar. Bei mir kommt nichts weg. Ist bei dir schon mal was weggekommen?

 

Ich bin schon froh, wenn ich selbst ab und zu mal wegkomme.

 

Kann ich mir vorstellen. Und wie machst du das?

 

Ich klettere auf einen Baum.

 

Davon habe ich schon gehört. Das machen zurzeit wohl recht viele. Soll ganz gut für den Überblick sein.

 

Manchmal ist der Ausblick ganz gut.

 

Und was machst auf dem Baum?

 

Meistens imitiere ich Vogelstimmen. Ich weiß, das ist nicht besonders cool, doch das von Baum zu Baum Schwingen habe ich irgendwann sein gelassen.

 

Harte Landung gehabt?

 

Auch. Außerdem, wie du schon angemerkt hast, ist die ganze Sache zunehmend populärer geworden, und man kann nicht sicher sein, dass der anvisierte Baum auch wirklich frei ist. Der Sinn der Geschichte geht damit ein wenig verloren.

 

Verstehe. Vogelstimmen also. Wäre das vielleicht auch was für mich? Hast du Noten?

  

Ich improvisiere mehr.

 

Dachte ich mir.

 

Jedenfalls kriegt man so den Kopf richtig frei. Da kann man mal über die wirklich wichtigen Fragen nachdenken.

 

Als da wären?

 

Zum Beispiel die Frage, ob etwas, das in Raum und Zeit existiert, überhaupt in der Lage ist, etwas zu beschreiben, das erst zur Entstehung von Raum und Zeit geführt hat?

 

Wohl kaum.

 

Wie will man dann die Entstehung von Raum und Zeit in eine Formel packen, die doch selbst nur in Raum und Zeit existiert?

 

Die Formel müsste aus sich selbst heraus entstehen? Willst du das sagen?

 

Keine Ahnung. War nur so ein Gedanke.

 

Vielleicht sollte man die Baum-Sache nicht übertreiben. Oder bleib einfach bei den Vogelstimmen.

 

Möglicherweise hast du recht.