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Auf den Punkt gebracht

 

„Denn im Grunde meiner Existenz existiert der Andere, und im Grunde der Existenz des Anderen existiere Ich. Ich und Du sind füreinander absolut andere. Es gibt kein Allgemeines, das Ich und Du in sich subsumiert. Allein indem ich dich anerkenne, bist Du Du; in meinem Grunde existierst Du, in deinem Grunde existiere Ich; Ich vereinige mich durch den Grund meiner selbst hindurch mit Dir; Du vereinigst dich durch den Grund deiner selbst hindurch mit Mir; gerade weil wir füreinander absolut andere sind, vereinigen wir uns in innerlicher Weise.“

(Kitaro Nishida, Ich und Du, S.170, 1932)

 

„Hier geht es jedoch nicht um Wissen, sondern um den Versuch der Ermöglichung einer anderen Sichtweise der Welt (des Wissens) gegenüber, verbunden mit dem Versuch der Einübung einer anderen Denkweise. In diesem Sinne lässt sich der Text geradezu beliebig verbessern, geht es ihm doch nicht um Gegebenes, sondern um Modi des Gebens.“

(Rudolf Kaehr, Skizze eines Gewebes rechnender Räume in denkender Leere, S.7) 

 

„In diesem Sinne ist Interaktion keine Informations- und Datenübertragung, sondern die Bedingung für deren Möglichkeit. Erst bei gelingender Interaktion lassen sich Informationen austauschen. Der Prozess der gegenseitigen Anerkennung als Bedingung des Vollzugs der Interaktion ist nicht informationell zu realisieren.“

(Rudolf Kaehr, Skizze eines Gewebes rechnender Räume in denkender Leere, S.12)

 

„Warum sollten wir mit dem Einfachen und Einfachsten beginnen (müssen) und dann Schritt für Schritt zum Komplexen aufsteigen und immer wieder erfahren müssen, dass dieses Komplexe jeder Zeit, wenn auch nicht immer leicht, reduzierbar ist auf das Einfache und Allereinfachste mit dem wir unseren Anfang gemacht haben?

Der Weg des Einfachen, konzipiert von Leibniz und vollendet mit Gödel, basiert auf der Evidenz garantierenden Identität der Zeichen des Kalküls in der Wahrnehmung.

Ich schlage vor, direkt mit dem Komplexen anzufangen. Dieses impliziert eine Entscheidung für das Denken und grenzt sich ab grundsätzlich vom Primat der Wahrnehmung als Evidenz leistender Basis. Das Denken und nicht die Wahrnehmung soll leitend sein.“

(Rudolf Kaehr, Skizze eines Gewebes rechnender Räume in denkender Leere, S.26/27)