Nebelmaschine

 

„Ich richte meinen Blick nach innen. Ich richte meinen Blick nach außen. Nur das Ich, das sieht sich nicht.“

 

Wow! Das hat was. Ich kann nicht genau sagen, was das ist, das es hat. Aber es hat was.

 

Ich wollte nur zeigen, dass es leicht ist, Sätze dieser Art zu produzieren. Mehr ist nicht dran.

 

Jetzt bin ich doch ein bisschen enttäuscht. Ich hatte gehofft, etwas Weisheit zu erlangen. Du weißt schon, Antworten auf die letzten Fragen usw.

 

„Die Antworten auf die letzten Fragen übersteigen das Begreifbare.“

 

Schon wieder! Wie machst du das nur?

 

Das ist doch ganz leicht. Wenn man das Unsinnige einmal als solches erkannt hat und auch seinen Ursprung verstanden hat, dann ist es ganz leicht, solche Aussagen zu produzieren.

 

Cool. Hast du noch einen?

 

Das bedeutet nicht, dass ich so etwas auf Knopfdruck erzeugen kann. Aber, warte mal... „Nur durch das Andere gelangt das Bewusstsein zu sich selbst.“ Oh, Mann. Was für ein Schwachsinn! Und so etwas findest du gut? Ich bin mir gerade nicht mal sicher, ob das wirklich von mir ist, oder ob ich das irgendwann irgendwo aufgeschnappt habe. Ist ja auch egal.

 

Wahnsinn!

 

Genau. Du sagst es. Ich würde mir ja wünschen, dass irgendwann, in vermutlich ferner Zukunft, jedes Vorschulkind in der Lage ist, diesen Blödsinn sofort zu durchschauen. Nur fürchte ich, dass die Chancen eher schlecht stehen.

 

Darf ich auch mal einen probieren?

 

Gern. Nur zu.

 

Warte... „Der Geist, der Geist...“ Verdammt, nicht so einfach, wie ich dachte.

 

„... der ist verreist?“ Verzeih, Spaß gehört dazu. Aber Geist ist schonmal ganz gut. Damit lässt sich meistens etwas anfangen. Zum Beispiel: „Von Geist durchdrungen ist die Welt. Doch sehen wir nur seinen Schatten.“

 

Das haut mich echt um. Darf ich mir das notieren?

 

Nur zu. Lassen wir es gut sein für heute.

 

Schade.